Unser Bier hat falsch versteuert

Basler Zeitung– 22. Dezember 2010

Alkoholverwaltung büsst Verwaltungsrat Istvan Akos

Michael Heim

Weil der Brenner keine Bewilligung hatte und die Steuern zu spät abgeliefert hat, erhält Unser-Bier-Verwaltungsrat Akos eine Busse. Er will dagegen bei der Alkoholverwaltung rekurrieren.

Im Jahr 2000 liess die Basler Brauerei Unser Bier erstmals Würze zu Whisky brennen. 2003 kam dieser auf den Markt. Kurz darauf habe sich die Alkoholverwaltung gemeldet, sagt Verwaltungsrat Istvan Akos. Der Grund: Die beauftragte Brennerei Humbel hatte damals keine Bewilligung fürs Lohnbrennen. Humbel hätte nur auf eigene Rechnung brennen dürfen.

Unser-Bier-Verwaltungsrat Isvan Akos (Archivbild 2004)

Nun – sieben Jahre später – büsst die Alkoholverwaltung den damaligen Geschäftsführer Akos, wie die Brauerei gestern mitteilte. Insgesamt solle dieser 2850 Franken bezahlen. Dazu komme eine Steuernachforderung gegenüber der Brauerei. Gegen beides werde man rekurrieren, sagt Akos. Alles in allem gehe es um gut tausend Liter Reinalkohol. Unverständlich sei, weshalb er als Kunde des Brenners gebüsst werde. Brenner Lorenz Humbel werde von der Alkoholverwaltung zwar als Mittäter genannt, habe jedoch keine Busse erhalten.

Die Alkoholverwaltung wirft der Brauerei zudem vor, die Alkoholsteuern zu spät – erst beim Bezug des Whiskys – abgeliefert zu haben. Beim Auftragsbrennen müssten diese immer direkt nach dem Brennen bezahlt werden, erklärt Nicolas Rion, Sprecher der Alkoholverwaltung. Geschuldet würden sie vom Auftraggeber, stellt er klar. «Der Lohnbrenner erbringt lediglich eine Dienstleistung. Er ist nicht Produzent.»

Rücktritt. Die Brauerei kündigte gestern zudem den Rücktritt ihres Präsidenten an. Hans-Ulrich Stauffer werde an der kommenden Generalsversammlung nicht mehr antreten. Nachfolger solle Verwaltungsratsmitglied Beat Sidler werden. Zudem würden zwei weitere Personen zur Wahl in den Verwaltungsrat vorgeschlagen, sagt Akos. Namen nennt er noch nicht.

2010 werde voraussichtlich ein gutes Geschäftsjahr werden, sagt Akos. «Wir werden wohl etwa 20 Prozent an Umsatz zulegen.» Seit Eröffnung der neuen Brauerei in Basel sei zudem alles Bier wieder selber gebraut worden. In den vergangenen Jahren liess Unser Bier grössere Mengen zubrauen.

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